Von der Bestellpostkarte zum Onlineshop

Wie der Rikepa Demo Hebammenvertrieb entstand

 

Seit über 30 Jahren ist Rikepa die verlässliche Quelle für alle Produkte, die eine Hebamme in ihrem Arbeitsalltag gebrauchen kann. In den vergangenen Jahren hat sich bei uns, aber auch gesellschaftlich, einiges verändert. Ob technologische Entwicklungen und Kommunikationskanäle, oder auch die Bedarfe von Hebammen und die Situation im Gesundheitssystem. All diese Veränderungen sind an uns nicht spurlos vorbeigegangen. 

In diesem Artikel nehmen wir Sie mit auf eine Reise zu unseren Anfängen, als Bestellungen noch via Postkarte und Fax getätigt wurden. Wir zeigen die Entwicklung unserer Kataloge und wie dies zum heutigen Onlineshop für Hebammenbedarf geführt hat. Unsere Geschichte veranschaulicht, wie vor allem technologische Entwicklungen auch vor kleinen Familienunternehmen nicht halt machen. Wie diese die Organisation beeinflusst haben und wie wir damit gewachsen sind.

Die Geburtsstunde von Rikepa war 1989. Elke Pfaff und Rita Enders-Keval, zwei befreundete Hebammen, arbeiteten und lebten miteinander ihren Hebammenalltag in Bad Wildungen. Was Ihnen dabei fehlte: gutes Arbeitsmaterial. Der deutsche Markt für Lehrmaterial und Praxisbedarf war damals dominiert von teuren, medizinischen Produkten, die sich wenig für das Erklären eines Geburtsvorganges eigneten. Daher war das Ziel schnell klar: internationales Lehrmaterial in Deutschland verfügbar zu machen. Zu einem bezahlbaren Preis, sodass sich jede Hebamme das Material leisten konnte.

Rita Enders-Keval und Norbert Pfaff mit Babies am ersten Messestand von Rikepa Demo, 1991.

Das ganze koordinierten sie in ihrem frisch gegründeten Familienunternehmen. Ritas Mann Nishan war für den Einkauf zuständig, Elke und Rita teilten sich den Verkauf und die Kundenberatung und Norbert, der Mann von Elke, baute die Messestände für Rikepa. Zusammen fuhren 1991 alle nach Karlsruhe, um Rikepa zum ersten Mal beim deutschen Hebammenkongress zu präsentieren.

Elke und Norbert Pfaff mit Babies am ersten Rikepa Messestand, 1991.

Mit ihren Babies im Arm, betreuten Rita und Elke die Kundinnen am Stand. Für eine Übersicht der Produkte und Bestellmöglichkeiten druckten sie den ersten Katalog. Das Sortiment damals bestand vor allem aus Lehrmaterial. So wurde zum Beispiel das Schaumstoffbecken zum ersten Mal in Deutschland gezeigt, zusammen mit dem Fetal Modell, der Plazenta und dem gestrickten Uterus. Außerdem eingeführt wurden unterschiedliche Geburtsatlanten und Poster zur Geburtsdemonstration.

Erster Rikepa Demo Katalog.

Um bekannter zu werden, fuhr das Team auf alle Hebammen-Landestagungen und verteilten den Katalog. Inseriert wurde in der damals einzigen Hebammenzeitung in Deutschland, der Gesellschaft für Geburtsvorbereitung (GFG), sowie in der österreichischen und schweitzer Hebammenzeitung. Bestellungen erfolgten damals größtenteils über die Bestellzettel aus dem Katalog, den Kund*innen per Post an Rikepa schickten. Außerdem konnten Bestellungen telefonisch und ab 1991 auch per Fax aufgegeben werden. Der Versand der Produkte erfolgte aus den Privatwohnungen der Familie Keval. Ab 1997 dann aus Breuberg, wo noch heute der Firmensitz von Rikepa zu finden ist.

Katalog zum 10 jährigen Bestehen von Rikepa Demo.

Zum zehnjährigen Jubiläum, 1999, wurde der Vorgänger vom heutigen Rikepa Logo entwickelt. Zum ersten Mal publiziert wurde es mit dem Jubiläumskatalog, der von nun an auch die erste Emailadresse und Webseite von Rikepa kommunizierte. Das Internetzeitalter war angebrochen.

Mit dem Internetzeitalter war es Zeit für die erste Webseite von Rikepa. Mithilfe der “Wayback Machine” konnten wir diese erste Version rekonstruieren (siehe unten). Das Farbschema war damals von der Farbe gelb und warmen Farben gekennzeichnet. Die erste Website gab einen Überblick über den Katalog, News und weiterführende Links.

Erste Version der Rikepa Website, 2002.

Die Bestellungen liefen weiterhin via Telefon, Fax oder auch Postkarte aus dem neuen Katalog bei uns ein. Die erste Webseite hatte keine Bestellfunktion, mit der direkt elektronisch bei uns bestellt werden konnte. Diese Situation änderten wir 2005, mit der ersten Version unseres heutigen Onlineshops.

Screenshot des Rikepa Webshop, 2005.

Der erste Onlineshop war von 2005-2012 in Betrieb. Er gab einen Überblick über das Sortiment, Neueinführungen und Angebote. Zur damaligen Zeit nannte man Onlineshops noch “onCommerce”, später setzte sich der Branchenbegriff “eCommerce” durch.

Um das Sortiment noch übersichtlicher zu gestalten und den Bestellprozess zu vereinfachen, entwickelten wir 2012 eine neue Version des Onlineshops.

Rikepa Onlineshop, 2012.
Rikepa Demo Katalog, circa 2012.

 Zum ersten Mal wurden die Produkte in die noch heute vorhandenen Rubriken eingeteilt: Lehrmaterial, Praxisbedarf und Simulatoren. Hierzu teilten wir auch unseren Katalog erstmals in drei Bereiche auf.

Um Verwirrungen vorzubeugen, kauften wir 2012 die Domain “www.rikepa.de”, da sich umgangssprachlich der Name “Rikepa” durchsetzte und “Rikepa Demo” etwas zu lang zu sein schien. Zu Beginn war unser Onlineshop noch über die alte Domain “www.rikepademo.de” erreichbar, für kurze Zeit über beide URLs. Heute ist unser Shop über www.rikepa.de zu erreichen. Von der alten Domain www.rikepademo.de ist eine Weiterleitung eingerichtet.

Im Laufe der Zeit testeten wir verschiedene eCommerce Shopsysteme, mit denen wir unsere Website aufbauten. Angefangen von individuellen Lösungen, entwickelte sich der eCommerce Markt immer mehr zu Lösungen, die schnell vervielfältigt werden konnten. Dies machte es für noch mehr Anbietende einfacher, Onlineshops einzurichten. So basierte unsere Website aus 2015 zum Beispiel auf dem System “xt:Commerce”:

Rikepa Demo Onlineshop, 2014.

Zur gleichen Zeit, ab 2016, verjüngte sich das Personal bei Rikepa. Rita und Nishans Sohn Jacob trat in das Familienunternehmen ein und brachte viel frischen Wind. Mit ihm entwickelte Dario, ein Kommilitone aus Jacobs Studium und befreundeter Entwickler, die nächste Version des Onlineshops, basierend auf WooCommerce. WooCommerce, eine Plattform die für Wordpress-Webseiten entwickelt wurde, brachte mehr Möglichkeiten, Inhalte darzustellen und Produkte zu präsentieren. Der WooCommerce Shop zeichnete sich aus durch seine Übersichtlichkeit und die große Suchleiste, die wir auch heute noch in vielen Onlineshop-Designs finden. Es war auch der Start für unseren Blog über die von uns unterstützten soziale Projekte.

Rikepa Demo Onlineshop, 2016.

Das Schreiben der Blogposts wurde Teil einer größeren Kommunikationsstrategie, die Jacob mit der neuen Kollegin Alessa ab 2019 entwickelte. Beide investierten Zeit in die Analyse des aktuellen Shops und den genutzten Kommunikationskanälen wie Werbematerialien, Anzeigenschaltungen und Social Media. Darauf basierend wurden die ersten Schritte für eine übergreifende Kommunikationsstrategie für Rikepa entwickelt.

So wie die Kommunikationsstrategie wuchs, fing auch Rikepa an zu wachsen. Das Sortiment wurde vielfältiger, das Personal nahm zu und auch die Bestellungen wurden mehr. Wir waren mit administrativen Abläufen konfrontiert, die in der Menge nicht mehr einfach zu handhaben waren. Die Abwicklung der Bestellungen, Buchhaltung und administrative Aufgaben waren zu groß geworden. Die Lösung: wir wechselten 2020 zum Shopsystem Shopify, welches damals noch ein vergleichsweise kleiner Anbieter für eCommerce Lösungen war. Und wir wuchsen weiter: Seit 2021 unterstützt Olga Rita in administratorischen Fragen und der Abwicklung der Bestellungen.

Mit der Evolution Shopifys, dem heutigen Marktführer für eCommerce Lösungen, wuchsen auch wir in unseren neuen Onlineshop hinein.

Rikepa Demo Onlineshop, 2020.

Dem ersten nüchternen Design aus 2020 hauchte unsere Designerin Ines 2021 ein wärmeres Leben ein. Der neue Look von Rikepa war geboren und ist seitdem fester Bestandteil der Kommunikationsstrategie. Er findet sich wieder in unserem Onlineshop, auf den Social Media Profilen und in Printprodukten.

Rikepa Demo Kataloge, 1991 & 2023.

Die heutige Version unseres Onlineshops zeichnet sich vor allem durch die präsente Suchleiste und die übersichtlichen Produktkategorien aus. Wir konzentrieren uns auf den Vertrieb von Lehrmaterial, Praxisbedarf, Taschen und Pflegeprodukten. Mit unserer Expertise haben wir Produktsets zusammengestellt, die wir Ihnen unter “Empfehlunge” vorstellen. Außerdem legen wir wert auf unsere “Über uns” Seite, damit Sie unsere Gesichter kennen und wissen, wer gerade mit Ihnen spricht. Der persönliche Bezug zu Rikepa ist uns wichtig, auch weil wir ein Familienunternehmen sind.

Rikepa Demo Onlineshop, 2023.

Um unsere Expertise und Projekte rund um Rikepa mit Ihnen zu teilen, pflegen wir mittlerweile zwei Blogs. Einen für Updates zu Rikepa und mit unseren vielgelesenen Produktvergleichen. Und einen weiteren, auf dem wir die von uns unterstützten sozialen Projekte vorstellen.

Nachdem Shopify 2022 einen großen Sprung in der Entwicklung gemacht hat, sind auch wir aktuell dabei unseren Shop noch einmal zu überarbeiten. Im Fokus liegt hier die Nutzer*innen-Perspektive auf unseren Onlineshop. Mit unserer Kollegin Julia arbeiten wir an der User Experience, um ein sehr gutes Einkaufserlebnis anzubieten. Designerin Ines gestaltet den Prozess im neuen Rikepa-Look. Jacob und Alessa behalten die Kommunikationsstrategie im Blick und kümmern sich um technische Fragen rund um den Onlineshop. Rita und Olga halten Rikepa zusammen und die Abwicklung der Bestellungen am Laufen. Gemeinsam als Team gehen wir auch diesen nächsten Entwicklungsschritt.

Zusammenfassend können wir sagen, dass die vergangenen Jahre nicht nur geprägt waren von technologischen Entwicklung und der Digitalisierung Rikepas. Es war auch ein Prozess des Abschied nehmen, des Erneuern und des Wachsens in verschiedenen Bereichen. Wir sind dankbar für die Reise bis hierhin und freuen uns auf alles, was noch kommen mag. Und soviel sei verraten: der neue Onlineshop kommt bald!